AONAD A DÓ (LEKTION 2)

Ich hoffe, Ihnen hat die erste Lektion Spaß gemacht. Höchstwahrscheinlich haben Sie aber gedacht: Das ist ja alles schön und gut, aber - wie spricht man das denn aus? Die irische Aussprache ist nicht ganz einfach, aber es gibt Regeln, and die man sich doch recht schnell gewöhnt. Ich erkläre jetzt kurz die Aussprache der Vokale und Konsonanten, damit wir in der dritten Lektion mit anderem fortfahren können:

Die Vokale

Im Standardirisch und in den meisten Dialekten werden fast alle Wörter auf der ersten Silbe betont. Dabei gilt: Ein betontes "a" wird lang wie in "Aal", ein betontes "e","i","o","u" kurz wie in "bunt" oder "Mann" ausgesprochen. Ein unbetonter Vokal, egal welcher, wird zum sogenannten "Neutralvokal", der wie ein sehr kurzes "e" klingt. Man könnte "echt" als Vergleich nehmen, muß aber beachten, daß der Neutralvokal oft, wenn er "a" geschrieben wird, auch oft einen "a"-Nebenklang besitzt. Beispiel aus der 1. Lektion: Togann sé. Hier wird das "a" von "-ann" halb wie "a" und halb wie "e" ausgesprochen.
Einfach ist die Aussprache der Vokale mit einem Akzent. Es gibt nur einen Akzent, der so aussieht: "é".
"á" wird wie das "a" im englischen "all" ausgesprochen, aber es hat einen leichten "a"-Klang.
"é", ó, í und ú werden einfach verlängert wie z.B."Meer".

Dies waren die recht einfachen Vokale. Nun werde ich die Konsonanten erklären, die zwar um einiges schwieriger zu verstehen sind, aber trotzdem sehr logische Regeln haben.

Das Irische hat wie sonst wohl keine andere Sprache auf dem Globus zwei Arten von Konsonanten: die hellen und die dunklen.

1.Regel:

Ein Konsonant, der, entweder durch einen anderen Konsonanten getrennt oder alleine, von zwei hellen Vokalen umschlossen wird, ist hell!

2.Regel:

Ein Konsonant, der, entweder durch einen anderen Konsonanten getrennt oder alleine, von zwei dunklen Vokalen umschlossen wird, ist dunkel!

3.Regel:

Wenn auf der einen Seite der Vokal hell ist, muß der auf der anderen Seite ebenfalls hell sein sonst - mit ganz wenigen Ausnahmen wie z.B."teachín" (Häuschen) - hat man einen Fehler gemacht!

Nun werde ich die Aussprache erklären.

Die hellen Konsonanten

Als hellen Vokal verwende ich hier das "e".

"te" wird "tsch" ausgesprochen.
"de" wird "dsch" ausgesprochen.
"se" wird "sch" ausgesprochen.
"che" wird "ch" wie in dt."ich" ausgesprochen.
"dhe" und "ghe" werden "j" mit einem leichten "ch"-Nebenklang ausgesprochen.
"bhe" und "mh" werden "w" ausgesprochen.
Alle anderen Konsonanten werden mit einem leichten "j"-Gleitlaut hinter dem Buchstaben versehen! Beispiel: "ceol" (Musik, Melodie) wird "c(j)ol" ausgesprochen.

Die dunklen Konsonanten

Als dunklen Vokal verwende ich hier stets das "u".
"chu" wird "ch" wie in dt."machen" ausgesprochen.
"dhu" und "ghu" werden "r" mit einem leichten dunklen "ch"-Nebenklang ausgesprochen (vgl. extreme Aussprache von "Rauch")
"bhu" und "mhu" werden wie das "w" in engl. "war" ausgesprochen.
Alle dunklen Konsonanten werden mit anschließenden "u"-Gleitlaut versehen.

ACHTUNG: Wenn einem hellen Konsonanten ein vollwertiger heller Vokal oder einem dunklen Konsonanten ein vollwertiger dunkler Vokal folgt, so fallen die Gleitlaute weg. Nur das gesprochene "tsch", "dsch", "sch", "ch", "dhe", "ghe", "bhe", "mhe" hell und dunkel bleibt erhalten!

Dies klingt jetzt sehr kompliziert, aber wenn man sich etwas damit beschäftigt und sich daran gewöhnt hat, kommen einem alle Ausspracheregeln sehr einfach vor!



Und jetzt kommen zum Üben wieder ein paar Beispiele (Sinn eher unwichtig):

1. Tá mé beo. Níl mé ag fáil bháis.
Ich bin lebendig. Ich sterbe nicht.

2. Ceannaigí bainne agus uisce!
Kauft Milch und Wasser!

3. D'éiríodh muid gach lá.
Wir standen jeden Tag auf.

Einführung des Kurses
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